Privates Carsharing, oder: Die Idee der “Auto-WG”

28. Juli 2010 @ 19:03

Ein Freund von mir hat mir neulich erzählt, dass er überlegt, gemeinsam mit seinem Bruder eins der Autos seiner Eltern zu übernehmen und es gemeinsam zu nutzen.

Wer sich noch an seine Kindheit erinnern kann, der weiß, – zumindest, wenn er Geschwister hatte – das gemeinsames Eigentum nicht immer einfach ist. Das mag bei Spielsachen vielleicht noch einigermaßen erträglich sein, aber sobald das gemeinsame Eigentum anfängt Kosten zu verursachen, kann die Frage, wie man diese möglichst gerecht aufteilt schnell zu tieferen Zerwürfnissen führen.

Da ist mir nun die Idee gekommen: Warum gibt es eigentlich noch keine (technische) Lösung für „privates Carsharing“? Also wenn zwei oder mehr Leute, die sich gut kennen, ein Auto gemeinsam besitzen und die Kosten gerecht aufteilen wollen?

Gegenüber kommerziellen Carsharing hätte diese Idee den Vorteil, dass man sehr flexibel ist und sich nur mit mit den Mitbesitzern absprechen muss, wenn man Auto nutzen möchte, wo man parkt oder ob man mal damit  zwei Wochen in den Urlaub fahren kann etc.  Also so, wie sich eine  Familie halt ein Auto teilt, etwa, wenn sie Kinder mit Führerschein aber  ohne eigenes Auto hat.

Irgendeine technische Lösung für das Problem, die gefahrenen Kilometer auf die Kosten umzulegen, die transparent und auch leicht an die eigenen Bedürfnissen anzupassen ist, sollte es doch geben. Ich denke da an Lösungen, die von einem ins Auto eingebauten Fahrtenschreiber mit automatischen Datenupload und Benutzererkennung bis hin zu einer einfachen Webseite, in die manuell die gefahrenen Kilometer und die Fix-Kosten eingetragen werden und dann automatisch verrechnet werden.

Lust, Zeit und können, was in die Richtung umzusetzen habe ich gerade nicht, aber ich fand die Idee zu interessant, um sie einfach zu vergessen. Daher dieser Eintrag.

Update: Auf einer privaten Feier wurde für diese Idee der Name „Auto-WG“ vorgeschlagen. Ich melde hiermit schon mal sicherheitshalber alle Rechte an diesem Begriff bzw. Marketing-Claim an. 😉

3 Kommentare auf „Privates Carsharing, oder: Die Idee der “Auto-WG”“

  1. Michael

    Hallo,
    ich bin als Vorstand eines CarSharing-Vereines und Teilnehmer an nachbarschaftlichen Auto-Teiler-Gruppen schon seit 1990 mit der Thematik befasst. Auch vertrags- und versicherungstechnisch gibt es einiges zu beachten. Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) hat schon lange einen Mustervertrag zum nachbarschaftlichen Auto-teilen im Angebot. Bei Interesse gerne Mail an mich
    MfG
    Michael Ronnefeldt

  2. Hans

    Hallo,

    ich bin gestern auf eine Seite aufmerksam geworden, die anscheinend versucht eine Plattform für „Privates Carsharing“ zu schaffen: tamyca.

    Kommt deiner „Auto-WG“ schon ziemlich nahe 😛

  3. Niki

    jo gibts schon lange. is halt nur nicht so einfach zu finden 😉 hatte auch schon darüber nachgedacht aber mehr wie so eine Plattform zum zusammenfinden also wie ein treff für leute die sich das überlegen zusammen ein auto anzuschaffen.
    tamyca ist eher wie eine private autovermietung.

1 Trackback auf „Privates Carsharing, oder: Die Idee der “Auto-WG”“

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