In einem der ersten an ein breites Publikum gerichteten Artikel berichtete DER SPIEGEL 1956 (40/1956, S. 42-53) über die neue Erfindung des Computers (ohne diesen Begriff jedoch zu verwenden) und den erwarteten sozialen und politischen Auswirkungen der neuartigen „Elektronengehirne“.
In diesem frühen Bericht wird bereits das Schreckgespenst einer durch Computer und Automatisierung drohenden Arbeitslosigkeit an die Wand gemalt:
„Sie [die Elektronengehirne] lenken und beaufsichtigen industrielle Arbeitsvorgänge, ersetzen die Menschen, vertreiben sie aus den Büros und von den Arbeitsplätzen an den Fließbändern.“
Und als Zitat von Alwin Walther:
„›Auf diese Weise werden offenbar Buchhalter und ähnliche mittlere Angestellte, die bisher prinzipiell einfache, aber lange und stumpfsinnige Rechenarbeit zu leisten hatten, von Arbeitslosigkeit bedroht …‹“
Neben Grundsätzlichen (Binärsystem, Geschichte der Rechenmaschinen, Kybernetik) wird auch die Befürchtung erwähnt, der Computer könne die Macht des Staates vergrößern:
„Wiener warnte, derartige Maschinen würden den Staat zum bestinformierten Spieler auf jeder einzelnen Ebene machen und ihn zum höchsten Koordinator aller Teilentscheidungen erheben: ›Das sind außerordentliche Privilegien. Wenn sie wissenschaftlich fundiert werden, werden sie den Staat unter allen Umständen in die Lage versetzen, alle anderen Spieler eines menschlichen Spiels zu schlagen …‹“